Die Pupille wurde im Jahr 1972 von einer kleinen Gruppe Künstler gegründet, die das bis dahin eher gemächliche Hanauer Kulturleben durch neue Ideen bereicherte.
Man unterschied sich vom damals üblichen Ausstellungsbetrieb, indem man neben der Bildenden Kunst, also der Malerei, Grafik und Bildhauerei, auch Literatur, Musik und Fotografie als gleichwertige Kunstformen integrierte.
Die erste Gruppenausstellung fand noch in einem Hanauer Autohaus statt. Seit vielen Jahren präsentiert sich die Pupille zweimal jährlich im Foyer des Neustädter Rathauses in Hanau.
Durch die gemeinsam erarbeiteten Themen zieht sich durch die Ausstellungen konstant ein roter Faden, der die stilistische Vielfalt der teilnehmenden Künstler auf spannende Weise zusammenführt, auch über die Grenzen der verschiedenen Kunstrichtungen hinweg.
Diese gemeinsamen Ausstellungen mit den Vernissagen und den damit verbundenen Aktionen sind für die Künstler die unerlässliche Kontaktaufnahme mit den Betrachtern der Werke.
Hier entsteht Kommunikation, ohne die Kunst nicht wirklich existieren kann.
Den Pupille-Künstlern geht es nicht nur darum, in den Ausstellungen immer wieder Neues zu präsentieren, sondern auch neue Sichtweisen aufzuzeigen und zum mentalen Perspektiv-Wechsel anzuregen.
Über die großen Gruppenausstellungen hinaus finden weitere Aktivitäten statt. Pupille-Künstler nehmen regelmäßig an der Ausstellungsreihe „Kunst im CPH“ oder beispielsweise an Ausstellungen in der Gelnhäuser Marienkirche teil.
Der gemeinsame Besuch von Ausstellungen, die Veranstaltung von Symposien und interne Treffen fördern den künstlerischen Austausch.
Besonders Aktionen wie „Hommage an einen Lebenskünstler“ (Malen mit Kindern und mit Menschen mit Behinderung) oder Ausstellungen beim Platanenfest der Psychiatrischen Abteilung des Klinikums Hanau sind für alle Beteiligten eine Bereicherung.
Die langjährigen Mitglieder, die teilweise bereits an der Gründung der Pupille beteiligt waren, bringen ihre Erfahrung und ihre künstlerischen Fähigkeiten ein. Gleichzeitig ist man bestrebt, auch jungen Künstlern die Möglichkeit zu geben, in der Gruppe auszustellen und sich an den gemeinsamen Aktionen zu beteiligen.
Der generationsübergreifende Austausch von Ideen und Kunstauffassungen gibt jedem Einzelnen neue Impulse, hält die Gruppe in Bewegung und fördert zudem die Entwicklung des gemeinsamen Erscheinungsbildes. Denn: „Kunst entfaltet ihre innovative Kraft nur, wenn sie sich unaufhörlich entwickelt.“
(Prof. Dr. phil. Michael Bockemühl )